Wie sehr die schier endlose und immer heftige geführte Trainerdiskussion auf Schalke inzwischen sogar in Jens Kellers Privatleben hineinreicht, verriet Sportvorstand Horst Heldt am Dienstag nach der offiziellen Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen den FC Basel.
"Sein Sohn ist in der letzten Woche in der Schule in eine Rangelei geraten", berichtete der S04-Manager, "weil seine Mitschüler nicht zwischen privat und Beruf unterscheiden konnten. Das schockiert einen, da wird eine Grenze überschritten."
Während Heldt derlei Auswüchse verurteilte, äußerte er Verständnis für die zuletzt scharfe Kritik an den Verantwortlichen im Verein. "Ob Manager, Trainer oder Spieler: Wir müssen uns der Situation stellen, dafür werden wir gut bezahlt", sagte der seit Montag 44-Jährige.
Über den Kopf des angezählten Coaches will er frühestens nach Beendigung der Hinrunde entscheiden und sich nicht schon vor dem "Endspiel" gegen Basel mit einer möglichen Veränderung auf der Bank befassen. "Mit einem Worst-Case-Szenario beschäftige ich mich nicht", sagte Heldt. "Wir haben schon bewiesen, dass wir gegen Basel gewinnen können und haben in den letzten eineinhalb Jahren in der Champions League, bis auf das Achtelfinal-Rückspiel gegen Galatasaray Istanbul, ein gutes Erscheinungsbild abgegeben."
Eine Bestandsaufnahme werde daher erst nach den noch verbleibenden drei Spielen erfolgen. "Das machen wir immer so, dass wir uns nach der Hinserie oder nach einer kompletten Saison zusammensetzen und die Situation analysieren. Diese Bewertung wird schonungslos und professionell erfolgen", sagte Heldt.